Baozi – gedämpfte chinesische Teigtaschen
Baozi – gedämpfte chinesische Teigtaschen
Baozi sind in China seit Jahrhunderten ein beliebter Snack und ein fester Bestandteil der Alltagsküche. Der Name Baozi bedeutet wörtlich „gefülltes Päckchen“ – und genau das sind sie auch: weicher Hefeteig gefüllt mit allerlei Köstlichkeiten. Baozi stammen vermutlich aus der Zeit der Drei Königreiche (3. Jahrhundert n. Chr.).

Sie sollen von dem berühmten Militärstrategen Zhuge Liang erfunden worden sein. Gemäss der Legende wollte er nach einem Sieg einen gefährlichen Fluss überqueren. Zur Besänftigung des Flussgottes warf man normalerweise menschliche Köpfe in den Fluss. Zhuge Liang lehnte Menschenopfer ab und befahl stattdessen, Teigstücke in Form von Köpfen zu formen, mit Fleisch zu füllen und sie zu dämpfen. Er warf sie in den Fluss als symbolische Opfergabe – und der Fluss beruhigte sich.


Schnell verbreitete sich die Rezeptur in ganz China – als dampfend warme, weiche Teigpäckchen, gefüllt mit allem, was Haus und Hof hergaben. Traditionell werden Baozi meist mit Fleisch, Kohl oder Pilzen gefüllt und in Bambuskörben gedämpft. Inzwischen gibt es zahllose Varianten – von herzhaft bis süss. Nahezu identisch sehen japanische Nikuman, thailändische Salapao oder koreanische Jjinppang aus. Ihren Ursprung haben sie alle jedoch in den chinesischen Baozi.


Viele Chinesen kaufen ihre Baozi heute als Kühl- oder Tiefkühlware fertig im Supermarkt oder an den zahllosen Strassenständen, wo es schon frühmorgens frisch gedämpfte Baozi gibt. Dabei ist das Selbermachen gar nicht so kompliziert. Ben zeigt, wie es geht. Der Hefeteig braucht nur wenige Zutaten – und als Füllung gibt es getrocknete, eingeweichte Shiitake-Pilze kombiniert mit frischen Champignons und Glasnudeln. Alles wird aromatisch angebraten, gewürzt und anschliessend in den Hefeteig gefüllt. Beim Dämpfen verwandelt sich der Teig in eine wunderbar weiche Hülle – und beim ersten Biss entfaltet sich das volle Umami-Aroma der Pilze.